Messtechnik
Wasserzähler
Wasserzähler sind Durchflusszähler, welche in die Wohnungszuleitung eingebaut werden und den Verbrauch in Liter oder m³ erfassen. Die Zähler sind in den Ausführungen Unterputz (direkt in Anschlussleitungen) oder Aufputz (in Sanitärverteilerkasten) erhältlich. Sie werden vorwiegend in Neubauten oder bei Totalsanierungen eingesetzt. Pro Wohnung ist in der Regel je ein Kalt- und Warmwasserzähler notwendig. Für die Nachrüstung bestehender Bauten mit einer Wassermesseinrichtung sind in der Regel zusätzliche Messgeräte notwendig. Dies, da die Wohnungen häufig über mehrere Steigzonen erschlossen sind.
Nutzen
Die verbrauchsabhängige Wasserkostenabrechnung schafft Transparenz und Kostenbewusstsein. Sie bewirkt einen konkreten Anreiz, Ressourcen zu sparen. Denn nur mit einer verbrauchsabhängigen Abrechnung des Wasserverbrauchs kann den extremen Unterschieden im Verbrauch Rechnung getragen werden.
Die verbrauchsabhängige Wasserkostenabrechnung führt zum bewussten Umgang mit den Ressourcen. In der Praxis liegen die Einsparungen zwischen 15 % und 20 %. Beim Wasserkonsum sind die Verbrauchsunterschiede bei identischen Objekten sogar im Verhältnis 1:10.
Gesetzliche Grundlagen / Marktabdeckung
Die Erfassung des Warmwasserverbrauchs ist bei Neubauten in der Schweiz Teil des Energiegesetzes. Die verbrauchsabhängige Abrechnung des Frisch- und Abwassers hingegen ist für Wohnungen nicht vorgeschrieben.
Dennoch ist die verbrauchsabhängige Wasserkostenabrechnung aufgrund des geringen Mehraufwands (Kaltwasserzähler) und der steigenden Wasserkosten in bereits über zwei Drittel der Neubauten Standard. Auch bei bestehenden Bauten und Sanierungen findet die Abrechnungsmethode aufgrund modernster Messmittel immer mehr Anwendung.
Häufig gestellte Fragen
Was versteht man unter Grundkosten?
Kosten, welche unabhängig von der verbrauchten Energie und vom verbrauchten Wasser anfallen (Bereitstellung und Unterhalt).
Welche Kosten zählen zu den Grundkosten?
Zu den Grundkosten zählen die Heiznebenkosten, respektive Nebenkosten für Kälteerzeugung, die Beheizung (oder Kühlung) von Gemeinschaftsräumen wie z.B. Waschraum, Treppenhaus, Eingangsbereiche, die Verluste der Wärme- und/oder Kälteverteilung wie z.B. Wärmeabgabe im Keller und in Steigzonen, Fernleitungen ausserhalb von Gebäuden und die Bereitschaftsverluste älterer Heizkessel. Die Grundkosten werden aufgrund von Richt- und Erfahrungswerten ermittelt. In neuen und gesamtsanierten Bauten ist der Wärme- oder Kälteverlust der Verteilung durch die heutige Bauweise geringfügig. Auch die Bereitschaftsverluste von neuen Heiz- und Kühlanlagen sind heute gering. Als Mittelwerte für die Grundkostenanteile dürfen aufgrund von Erfahrungswerten folgende Grössen angenommen werden: Kostenart Grundkosten Wärme/Kälte 30 %, Verbrauchsabhängige Heiz-/Kühlkosten 70 %. Diese Grundkosten werden proportional zur Wohnungsgrösse aufgeteilt, also z.B. nach m² Wohnfläche, m³ Raumvolumen oder einem anderen plausiblen Schlüssel wie Anteilquoten bei Stockwerkeigentum.
Was wird unter einem Lageausgleich verstanden?
Unter dem «Lageausgleich» wird der Ausgleich einer heiztechnisch ungünstigeren Lage einer Nutzeinheit innerhalb der Liegenschaft/Anlage verstanden.
Unsere Spartipps
Kurz, aber intensiv lüften
Raumgerecht heizen
Fremdwärme nutzen
Raumtemperatur senken
Eindringende Hitze verhindern
Auch ein Ventilator sorgt für kühle Köpfe
Kurz, aber intensiv lüften
Öffnen Sie sämtliche Fenster 2 bis 3-mal täglich, fünf Minuten querlüften genügt. Dadurch wird die verbrauchte Luft und die zu hohe Luftfeuchtigkeit bei minimalem Wärmeverlust abgeführt. Die so gewonnene, ausreichend frische Aussenluft trägt entscheidend zur Vermeidung von Feuchtigkeitsschäden (graue Ecken, Schimmelpilz, muffige Gerüche etc.) bei! In modernen Bauten ist häufig eine Zu- und Abluftanlage installiert. Hier ist die Gebrauchsanleitung zu berücksichtigen.
Raumgerecht heizen
Drehen Sie Ihre thermostatischen Heizkörperventile zurück. Dies ist oft effizienter als ein Luftbefeuchter, denn zu trockene Luft entsteht meist nur in überheizten Räumen! Wählen Sie die Temperatur, die der Nutzungsart der Räume entspricht. 1 °C weniger Raumtemperatur spart schon 6 bis 15 Prozent Heizkosten! Achtung: Ist der Heizkörper zeitweise kalt, muss das Ventil nicht aufgedreht werden. Der Heizkörper ist vorübergehend ausgeschaltet, weil die gewünschte Raumlufttemperatur erreicht ist.
Fremdwärme nutzen
Thermostatische Heizkörperventile und programmierbare elektrische Ventile funktionieren automatisch, so dass Wärmegewinne durch Sonneneinstrahlung, Kochen etc. als zusätzliche Wärmequellen berücksichtigt werden. Achtung: Thermostatische Heizkörperventile dürfen nicht durch Möbel oder Vorhänge verdeckt werden. Sollte dies nicht zu vermeiden sein, müssen Fernfühler eingebaut werden.
Raumtemperatur senken
Senken Sie die Raumtemperaturen nachts und bei längerer Abwesenheit auf 15 °C, dies kann Ihnen bis zu 10 Prozent Heizkosten ersparen! Schliessen Sie die Roll- oder Fensterläden sowie die Vorhänge. Bei geschlossenen Fenstern sparen Sie auch hier 5 bis 10 Prozent Energie. Achtung: Wer bei offenem Fenster schläft, muss das Heizkörperventil zudrehen, da es sich sonst wegen der kalten Aussenluft ganz öffnet und die Wärme verloren geht!
Eindringende Hitze verhindern
Schliessen Sie die Fenster, sobald es draussen wärmer wird und sorgen Sie für ausreichende Beschattung. Lüften Sie am Abend kräftig durch!
Auch ein Ventilator sorgt für kühle Köpfe
Ventilatoren verbrauchen zehnmal weniger Strom als Klimageräte. Die bewegte Luft wirkt dem Schwitzen entgegen und sorgt so für ein angenehmeres Wärmeempfinden.